Blick nach vorn
Damit der Patient ein Verständnis für eine langfristige Medikamenteneinnahme entwickelt, sollte er gebeten werden, ein erreichbares bzw. lösbares Ziel zu benennen. Anschließend gilt es, alle auf dem Weg dahin liegenden potentiellen Hindernisse herauszuarbeiten. Ziele könnten z.B. sein, dass der Patient sich vornimmt, ohne stationäre Aufenthalte aus zukommen oder zu seiner Arbeitsstelle zurückzukehren. Im Rahmen des Problemlösungsansatzes sollten dann entsprechende allgemeine und spezielle Aufgaben benannt werden, die zur Zielerreichung bearbeitet werden müssen. Mit Hilfe dieses Ansatzes lässt sich so die Bedeutung des Behandlungsplanes im Hinblick auf formulierte Ziele unterstreichen. Außerdem kann dieser Ansatz helfen, das Vertrauen des Patienten in die eigenen Fähigkeiten zu steigern. Dieser Zusammenhang zwischen dem Behandlungsplan und wünschenswerten Zielen weisen zudem darauf hin, dass die Einnahme von Medikamenten nicht nur den einschränkenden Charakter haben muss, den viele Patienten darin sehen. An dieser Stelle ist es außerdem hilfreich, mit dem Patienten darüber zu besprechen, was seine Vorstellung der Behandlung wäre, wenn es in Zukunft erneut zu einer Zunahme krankheitsspezifischer Symptome kommen würde.
Einige Do’s und Don’ts bei dem Blick in die Zukunft
Don’t
- erzähle dem Patienten nicht, was sein Ziel sein sollte
Do
- frage den Patienten, welches Ziel er gerne erreichen möchte
- erarbeite mit dem Patienten, was in der Vergangenheit für ihn hilfreich war, um Ziele zu erreichen
- was muss für den Patienten passieren, damit er sein Ziel erreicht?
- was könnte die Erreichung des Ziels verhindern?
- welche Rolle kann die Medikation im Rahmen der Zukunftspläne spielen?
- welche Eventualitäten gilt es zu berücksichtigen?
Quelle: R. Gray, D. Robson (2004) Concordance Skills Manual, London Institut of Psychiatrie. Übersetzung: Michael Schulz, Bielefeld 2006